Grüsswort von Satis Shroff: Einbürgerung und Integrationspreis
Grusswort von Satis Shroff: Einbürgerungsfeier &
Integrationspreis
Keywords: Sonntag, 15. Dezember 2013 21:11:01
einbürgerungsfeier, miteinander, Satis Shroff, peace, tolerance, schwarzwald,
freiburg Einbürgerungsfeier mit Verleihung des „Freiburger Integrationspreises
– Für eine offene Stadt“ am Samstag, 14. Dezember 2013 um 11.00 Uhr im
Historischen Kaufhaus am Münsterplatz.
P r o g r a m m
Musikalischer Auftakt
Ansprache Oberbürgermeister Dr. Salomon
Mit dem Bundespräsidenten Gauck in Stuttgart (German Unity Day) |
Grußwort Satis Shroff
Musikalischer Beitrag Ansprache zum Integrationspreis
und Bekanntgabe der beiden Preisträger Oberbürgermeister Dr. Dieter Salomon
Vorstellung der ausgewählten Projekte und Übergabe der Preise Oberbürgermeister
Dr. Dieter Salomon Stadträtin Dr. Sylvie Nantcha Musikalischer Ausklang
Anschließend Stehempfang.
Es musiziert ein Bläserquintett der
Musikschule Freiburg Leitung:
Iain Semple Camila Pauli, Flöte - Aglaia
Killian, Oboe - Gabriel Chiapello, Klarinette – Lara Croizat, Horn - Anna
Zimmermann, Fagott Vorgetragen werden 4 Sätze aus “Fünf leichte Tänze” von
Denes Agay (1911-2007) Polka – Tango – Walzer – Bolero
*****
Grusswort zum Tag der
Einbürgerung (Satis Shroff)
Stichwörter:
Migration, Nepal, Himalaya, Schwarzwald, Freiburg; Integration: Freiburg,
Deutschland, Verein, Gesellschaft, Miteinander, Toleranz, Gegenseitige Respekt
Rhododendron arboreum, Nepals Nationalblume |
INTEGRATION: Der Mensch hat ein
Bedürfnis nach sozialer, geistlicher, sprachlicher, sinnentfaltender
Integration. Integration schafft ein WIR Gefühl durch Eingliederung in die
einheimische Gesellschaft. Es ist ein geben und nehmen; und es soll ein Leben
und Leben lassen sein. „Sie sind so wunderbar integriert,“ sagte neulich Frau
Martina Ruch von Freiburger Protokoll-Referat zu mir.
Vielleicht war das der Grund warum ich zu der
Zentralen Feierlichkeit am Tag der Deutschen Einheit von 2. bis 4. Oktober 2013
in Stuttgart eingeladen wurde. Als Teil der Bürgerdelegation Baden-Württemberg
durfte ich mit dem Landesvater Herrn Winfried Kretschmann Maultaschen essen.
Das Salz in der Suppe waren die Stuttgart 21 Protestler.
Ah, so ist eben die Demokratie. Ein
Festakt in der Liederhalle Stuttgart und Empfang mit dem Bundespräsidenten
Herrn Dr. Joachim Gauck waren die Highlights, gefolgt vom Empfang des
Oberbürgermeisters der Stadt Stuttgart, Herrn Fritz Kuhn im Rathaus.
Für mich waren es eine Ehre und ein
Privileg dabei zu sein. Wie ich es bei der Preisverleihung für
bürgerschaftliches Engagement 2010 erwähnt habe, kann ich nur jedem empfehlen
in einen Verein einzutreten: Sport, Kultur, Gesang, Tanz, Musik, je nachdem was
Sie können. Bleiben Sie nicht isoliert in ihrem Kämmerlein. Werden Sie aktiv!
In der Familie finde ich es wunderbar Austauschschüler zu haben. Da wird französisch, italienisch und englisch gesprochen. Eine kulturelle Bereicherung für alle Beteiligten. Zur Integration muss ich sagen, dass ich in Littenweilers Thomas Morus Burse gleich Anschluß bekommen habe in Form von zwei Kommillitonen: Gabi Knittel und Joseph Moosmann. Sie ist Grundschullehrerin geworden und er ist jetzt ein Pfarrer.
Nepalese friends performing a folksdance in Freiburg (Mensa I) |
An Weihnachten haben Sie mich in Ihr Elternhaus eingeladen. Josephs liebe Mutter sagte sogleich: ‚O Satisle!’ Die Jahre gingen schnell vorbei und nun bin ich auch Freiburger. Ein Schwarzwaldmädel habe ich geheiratet mit Magister Artium in Volks- und Völkerkunde. Ein zweites Magister in Ethik und wir haben vier Kinder. Ein Häusle haben wir auch gebaut. Wir essen badisch-nepalesisch-italienisch und singen gerne daheim. Und ist das Dorf auch noch so klein, er hat `nen eigenen Verein. Ich bin aktiv als Schriftführer und Sänger im Männergesangverein-Kappel; für die Freiburger Nepalese Association und MGV-Kappel betreue ich die Facebook-Seite.
Ich liebe Kappel und das malerische Dreisamtal und habe gute Freunde und Nachbarn und ich fühle mich geborgen. In der englischen Schule war unser Motto: Omnia bene facere. Inzwischen mag ich unsere Vereinsmotto: In Freud und Leid Zum Lied bereit.
MIGRATION: In Darjeeling habe ich
ein Britisches Internat besucht und war mit Shakespeare, Keats und Yeats
vetraut. Mittlerweile auch mit Goethe, Brecht, Grass Raniczki und Ortheil. Nach
dem Schulabschluß Senior Cambridge studierte ich Zoologie und Botanik und wurde
erfolgreicher Journalist und schrieb für Radio Nepal, The Rising Nepal, San
Francisco Chronicle und The Christian Science Monitor.
Dort habe ich über den Bergtourismus,
Himalayaökologie, Kultur und Literatur geschrieben. Massentourismus und
Umweltprobleme waren schon damals in den 70er und 80er Jahren ein Thema.
Yeti-Expeditionsmitglieder , Gletscherforscher und Wildlife-Experten habe ich
auch interviewt.
Der Mensch ist von Natur aus ein Kulturwesen.
Ich kam nach Freiburg und habe hier weiter studiert: Medizin, Sozialarbeit und
Creative Writing in Freiburg und Manchester. Nun bin ich Dozent an der Akademie
für medizinische Berufe, VHS-Freiburg, VHS-Dreisamtal. Ich habe auch in Basel
und an der Freiburger Uni also Lehrbeauftragter gearbeitet. Demnächst auch
Creative Writing an der PH. Es macht mir Freude mit Jungen- und Älteren
Generationen zu arbeiten. In der Erwachsenenbildung benutze ich häufig
Assoziationen, da die Erwachsenen Studenten sehr viele Bilder, Wörter,
Informationen in sich mitbringen (Lebenserfahrungen).
Ich bin in Deutsch, Englisch, Nepali und Hindi
zu Hause. Schon als Medizinstudent war ich aktiv also Kontaktperson für das AAA
(Akademisches Auslandsamt. Heutzutage heißt es International Office). Ich habe
DAAD und von Humboldt- Stipendiaten aus Nepal und Indien betreut. Ich pflege
weiterhin Kontakte zu diesen etablierten Akademikern per Facebook und über
E-Mails.
Beim Horlemann Verlag, Bad Honnef, habe ich
zwei Sprachkunden zur Nepali-Sprache veröffentlicht, die für
Auslandsmitarbeiter der GTZ, des Goethe Instituts, des DAAD, der Carl-Duisberg-
Gesellschaft etc., die entwicklungsbezogene Aufgaben in Nepal durchführen,
bestimmt sind.
Danach richtete Satis Shroff, Träger des Ehrenamtspreises der Stadt Freiburg, das Wort an die Neubürger. Er selbst war 1975 der Liebe wegen von Nepal nach Deutschland gekommen und hatte seinen nepalesischen Pass aufgegeben. "Je ne regrette rien", sagte der gut gelaunte Dozent und Dichter: Heimat sei da, wo man sich geborgen fühle. Er erzählte mit leiser Ironie Geschichten aus seinem Leben in Deutschland. Letzter Höhepunkt: ein gemeinsames Maultaschenessen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei den Feierlichkeiten zur deutschen Einheit in Stuttgart.
Danach richtete Satis Shroff, Träger des Ehrenamtspreises der Stadt Freiburg, das Wort an die Neubürger. Er selbst war 1975 der Liebe wegen von Nepal nach Deutschland gekommen und hatte seinen nepalesischen Pass aufgegeben. "Je ne regrette rien", sagte der gut gelaunte Dozent und Dichter: Heimat sei da, wo man sich geborgen fühle. Er erzählte mit leiser Ironie Geschichten aus seinem Leben in Deutschland. Letzter Höhepunkt: ein gemeinsames Maultaschenessen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei den Feierlichkeiten zur deutschen Einheit in Stuttgart.
Den Neubürgerinnen und Neubürgern rät Shroff:
"Bleibt nicht isoliert in euren Kämmerlein, werdet aktiv." Er selbst
ist ein Fan des Vereinslebens und singt seit vielen Jahren mit Begeisterung im
Kappeler Männergesangverein." (BZ Freiburg)
Kommentare
Kommentar veröffentlichen